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Donnerstag, 4. Februar 2016, 12:23

Gelder in ENG eine Gefahr für Europa? Folgt China?

So mal sehen, ob wir mal eine kleine Diskussion (zehn Posts wären ja mal was) zustande bringen. :D

In England/Großbritannien werden brutale Summen für Ablösen und Gehälter bezahlt, was bei den großen Teams ja nichts Neues ist, aber auch die Teams im Mittelfeld und selbst die "kleinen" Teams sind vielen Bundesligisten, Serie A- und Primera Division Teams voraus...

Beispiele:
  • G. Imbula (von Porto zu Stoke City) für geschätzte 24 Mio
  • O. Niasse (von Lok Moskau zu Everton) für geschätzte 18 Mio
  • T. Klose (von Wolfsburg nach Norwich) für geschätzte 12 Mio
  • J. Rhodes (von Blackburn nach Middlesbrough, 2. Liga!) für geschätzte 12 Mio
Hauptgrund dafür sind neben den vielen Investoren bei vielen britischen Teams vor allem die dicken TV-Verträge, aber ist es noch gesund, dass für einen Spieler wie Timm Klose 12 Millionen (Allofs kommt darüber sicher heute noch nicht vor Lachen in den Schlaf) bezahlt werden? Das es so scheint, dass diese Summen auch für die kleinen Teams wie Norwich, Watford, Bournemouth, WestBrom oder Crystal Palace eine Leichtigkeit sind... Oder selbst ein Zweitligist solch Summen stämmen kann...
Müssen wir also eine englische/britische Übermacht im europäischen Fußball befürchten? Werden weiterhin astronomische Summen für gute BuLi-Spieler wie Okazaki oder Klose bezahlt und müssen wir uns somit Jahr für Jahr an den Verlust von BuLi-Spielern der Mittelfeld- und kleineren Teams gewöhnen?
Und nun dreht auch China immer mehr auf. Früher ging ein junger und talentierter Brasilianer oder Argentinier nach Europa, heute gehen viele der dicken Kohle wegen ins Reich der Mitte.
Und auch in Europa wildern die chinesischen Teams immer mehr... Müssen wir nun demnächst auf Stars der Champions League verzichten, weil Sie dem großen Gehälter-Lockruf aus China folgen?
Beispiele:
  • Jackson Martinez (von Atletico Madrid zu Evergrande) für geschätzte 42 Mio
  • Ramires (von Chelsea zu JS Suning) für geschätzte 28 Mio
  • Gervinho (vom AS Rom zu China Fortun) für geschätzte 18 Mio
  • Freddy Guarin (von Inter Mailand zu Shenhua) für geschätzte 13 Mio
  • Renato Augusto (von Corinthians zu Lueng) für geschätzte 8 Mio
Stellen beide Ligen eine "Gefahr" dar?
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Mr_Walkuere

Nomen est omen

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2

Donnerstag, 4. Februar 2016, 14:16

Ich werf zu Beginn aus Zeitmangel nur mal meine These aus deutscher Sicht in den Raum:

"Nein, nicht wenn im Jugendbereich weiterhin gut gearbeitet wird, denn nur dann kann man die Abgänge verkraften."
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buggy

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3

Donnerstag, 4. Februar 2016, 17:33

ich sag mal so, auf kurz oder lang könnte sogar die klub wm n ernstzunehmender wettbewerb werden,wenn die entwicklungen in den usa und china tatsächlich so voran gehen wie man es sich dort erhofft :thumbup:

ich gehe da auch mit walker mit ...die engländer können zwar mit den geldscheinen wedeln, aber da wird ja nun nich gerade nachhaltig gearbeitet...das ärgert mich ja auch bei chelsea immer so, dass man eigentlich ne ganz akzeptable nachwuchsarbeit hat,aber man sich dann doch wieder leute wie pato oder falcao für die bank holt,einfach weil der name größer ist ...ich hoffe ja wenigstens,dass der ramires wechsel zumindest für loftus cheek mehr minuten bringt,aber so richtig seh ich das auch noch nich :hmm: ...und für die bundesligisten ist es ja fast ein segen,wenn man für spieler wie okazaki oder klose deutlich über marktwert gelder generieren kann :pardon:

und britische übermacht? die hätte es ja schon in den letzten jahren geben müssen,aber da ist ja eher das gegenteil der fall, da woanders einfach besser gearbeitet wird, gerade auf taktischer ebene ...ich bin mal gespannt was das projekt guardiola bei city so hervor bringt und wie klopp das team in der sommerpause nach seinen vorstellungen vorbereiten kann

und europa wird immer das zentrum das fußballs sein und bleiben...es wird ja nun nich gleich jeder bundesliga spieler nach china wechseln :pardon:
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Hamburgler

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Donnerstag, 4. Februar 2016, 18:31

Ich sehe das ganz genau wie Ralle: Das ist eine unglaubliche Möglichkeit für alle Klubs. Quasi eine Gelddruckmaschine oder ein Goldesel :D Mit 12 Mio für Klose kannst du eine ganze komplett neue Trainingsanlage und was weiß ich was bauen. Das Geld muss aber gescheit genutzt werden: Infrastruktur, Schulden abbezahlen, Scoutingnetzwerk, etc. pp.. Man kann sich eben ein Wettbieten nicht mehr leisten... Aber mal ehrlich. Der Standort Deutschland ist attraktiv genug, um genug Topspieler trotz geringeren Gehältern etc. hier zu halten.
Ich meine, um mich im Job nach China zu lotsen müsste da schon ein Vielfaches geboten werden.

Zum Pep&City Thema hoffe ich ja, Recht zu haben und dass Pep entzaubert wird. Mit der Barca und der Bayern Mannschaft war es schwerer Punkte liegen zu lassen als zu gewinnen... Mit City wird das definitiv nicht so. Ich traue einem Klopp auch ehrlich gesagt mehr zu... :thumbup:

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5

Donnerstag, 4. Februar 2016, 18:43

Ich sehe auch keine englische Übermacht auf uns zu kommen. Zwar mögen die Einzelspieler besser sein, ein wirklich durchgängiges Konzept, dass auch die eigene Jugendarbeit als Grundlange des Erfolgs anerkennt, sehe ich auf der Insel bei keinem Klub. Taktisch hinkt der englische Fußball auch weit hinterher. Kurioserweise ist dies aber gerade das, was ihn so attraktiv macht. Auf Dauer will kein Zuschauer taktisch hochgeschulte Spieler wie in der Bundesliga gegeneinander Spielen sehen, sondern halt auch mal ein bisschen Spektakel, selbst wenn dieses Spektakel aus taktischen Unzulänglichkeiten folgt.

So langsam gewinnt man ja das Gefühl, dass von englischer Seite gar nicht mehr wirklich verhandelt wird bei Ablösesummen. Die stellen da einfach eine astronomisch hohe Summe in den Raum, mit der sich der Rest Europas dann meist zufrieden gibt. Zum Glück wissen gerade in Deutschland die meisten Vereine, dass sie das Geld anders reinvestieren müssen, als es direkt wieder zu 100 % für Transfers auszugeben. Der Erfolg außerhalb Englands ist (zumindest bei den Topklubs) einfach langfristiger aufgebaut.

Was die Entwicklung in Asien oder auch den USA angeht, bin ich sehr gespannt, was daraus werden wird. Dort können teuer eingekaufte Topspieler sogar helfen, die Entwicklung junger, einheimischer Spieler voranzutreiben. Auf Dauer könnte auf Weltebene die Konkurrenz für die Europäer wachsen.
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Deine Mudda ist so fett, wenn man die überspielt, erhält man einen Packing-Wert von zwölf.
@TobiasEscher

6

Donnerstag, 4. Februar 2016, 18:47

Ja klar die Briten haben in Europa seit Chelseas CL- und EL-Titeln nicht mehr viel vollbracht, aber Deutschland wäre ohne Bayern und mit Abstrichen dem BVB in den letzten Jahren auch nicht so viel in Europa gewesen... Dahinter kommt einfach noch nicht die Kontinuität, vielleicht auch teilweise zwecks mangelnder Erfahrung, dass man die Liga im europäischen Vergleich noch weiter voranbringt (siehe Gladbach, Leverkusen und die ganzen EL-Versuchlinge; einzig Wolfsburg scheint gut Potenzial zu haben). Spanien ist zwar auch nicht besonders doll in der Breite, aber neben Barca und Real hat sich Atletico einfach etabliert und stellt nach den zwei Big Names schon ein fast ein Schwergewicht in Europa dar...

Warum das ganze Geschwafel? Naja wenn an die Gladbachs, Mainz', Augsburgs, Frankfurts mit den dicken Scheinen an Ihre Leistungsträger und die Vereine herangetreten wird, können Sie eben doch sehr schwer nein sagen, gerade was die Stokes, WestBroms usw. angeht...

Und was gerade China angeht, da ist es doch sehr auffällig, dass es vermehrt Brasilianer, Südamerikaner und Afrikaner sind, sprich oft Jungs die doch aus einfachen bis ärmlichen Verhältnissen kommen und sich durch die China-Kohle absichern wollen und eben einfach nur Geld verdienen wollen und daher die aktuelle sportliche Perspektive hinten anstellen...
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Mr_Walkuere

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7

Donnerstag, 4. Februar 2016, 19:08

Zum Thema China hier mal ein ganz interessanter User-Kommentar auf transfermarkt.de, wenn ihr euch wie ich da drüben weniger auskennt :D
Klick
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Hamburgler

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8

Freitag, 5. Februar 2016, 09:53

Ich sag's so:

Für die Ukraine z.B. ist das ein Problem. Denn mal ehrlich. Ob ich als Brasilianer in der Ukraine oder in China wohne... Nimmt sich nicht viel. China hätte tendenziell bessere Unterkünfte und Bildungssysteme (für Wohlhabende ;) ). Aber Deutschland ist so ein beliebtes und sicheres und tolles Land zum Leben. Da ist der Reiz ins doch so komplett andere Ausland zu gehen - meiner Meinung nach - etwas geringer. Die Fußballer und allgemein Fachkräfte etc. werden aus ganz anderen Gründen als das Gehalt in Deutschland bleiben. Und so lange nichts furchtbares passiert wird das so bleiben. :thumbup:

9

Freitag, 5. Februar 2016, 10:03

ab einem gewissen Punkt kann man Geld ja auch nicht mehr als alleinige Motivation nutzen, da hat Matt recht. da kommen dann die anderen Faktoren wie Sicherheit, Zeit mit der Familie, etc wie in jedem anderen Beruf auch zum tragen, da gibts ja auch Studien zu. bei dem einen ist der Punkt halt eher erreicht (tendenziell vielleicht auch eher Leute, die aus Deutschland kommen), bei anderen später. für Südamerikaner oder Afrikaner gehört da halt auch öfter ne große Familie dazu, um die sich gesorgt werden muss.

danke, walker! interessant, das mal zu lesen :thumbup:
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Mr_Walkuere

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Freitag, 5. Februar 2016, 11:21

Manchmal kann man eben besser 3 Mio. € in Deutschland haben statt 6 Mio. € in China, deshalb kann ich dem nur zustimmen.
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Samstag, 6. Februar 2016, 02:24

England

Die Diskussion über eine Geldschwemme aus GB ist so alt wie es Pay-TV gibt und wird wahlweise nach erfolglosen Saisons anderer Europäer, millionenschweren Transfers auf die Insel oder neuen Abschlüssen über TV-Verträgen angestoßen. Schon allein das europaweite Gerede darüber ist gut für jeden Geldgeber.

Für mich hat sich in diesen 25 Jahren seit Pay-TV (Premiere Start 1991 in Deutschland) bewiesen, dass die Höhe der TV- und Sponsorengelder nur eine untergeordnete Rolle spielt. Du kannst CL-Titel nicht kaufen. Real kann das nicht, Paris nicht und ebenso wenig können es englische Clubs.

Erfolgreich auf Dauer sind die Clubs, die ein passendes Gesamtkonzept haben. An erster Stelle steht da Barcelona. Die haben sich Ende der 80er / Anfang der 90er richtig gut aufgestellt. 4 Titel in den letzten 10 Jahren sind der Beleg. Bayern München steht dem nur wenig hinten an mit 5 Finals aber nur 2 Titel seit 2001. Natürlich kaufen diese Clubs auch Spieler, aber sie verfügen ebenso über eine große Menge Eigengewächse die an Topniveau herangeführt werden. Hier stimmt einfach die Mischung aus Stars und Jugend, Management und medizinischer Abteilung, Marketing und Fanbetreuung.

Wenn ich schreibe Geld spielt nur eine untergeordnete Rolle, dann meine ich damit, dass Geld an der richtigen Stelle investiert werden muss. Es gibt sicherlich Ausnahmen wie CR7, wo sich eine Transfersumme von 90 Millionen wirtschaftlich rechnet, aber es gibt jährlich so viele wahnsinnig teure Flops, die jeden Verantwortlichen davor abschrecken sollten, aberwitzige Summe in einige wenige Spieler zu investieren.

Das mittelmäßige Spieler überzogene Millionentransfers realisieren, ist abenteuerlich. Dabei ist für mich aber nur wichtig, dass das ligaübergreifend passiert. Solange die Engländer sich gegenseitig Spieler vom ausländischen Markt ziehen, ist alles gut. Schlimm wird das nur, wenn innerhalb einer Liga einige wenige Clubs können und machen, andere Clubs der Liga aber nicht. Es gibt solche Tendenzen fast überall, aber aktuell hält sich das Dank Statuten und Überwachung durch Verbände noch im Rahmen.

Daher meine Einstellung - laßt die Engländer kaufen wen sie wollen. Erfolgreicher macht es sie nicht. Und die Bundesliga wird dadurch keinen Deut schlechter oder weniger attraktiv - seit 1991 ist es eher umgekehrt.


China

Kein seriöser Mensch kann ernsthaft einen Wechsel nach China ins Kalkül einplanen. Ich würde keinen Fuß in diesen rechtsfreien Staat setzen. Für kein Geld der Welt. Und schon garnicht, wenn ich zuvor als Fußballer gut verdient habe. Es muss sich also bei den Zugängen um über aller Maßen naive, dumme oder skrupellose Menschen handeln. Ich weiss nicht, wie gierig ein Mensch sein kann, um die Zustände in China nicht sehen zu wollen. Vom sportlichen Wert der Liga mal ganz abgesehen.

Das mehr südamerikanische als europäische Spieler nach China wechseln, liegt wohl im wesentlichen darin begründet, dass die Saison in China kalenderjährlich ausgetragen wird wie eben auch in Südamerika. Europäische Clubs sind schon aufgrund der Saisonsituation eher abgeneigt, Spieler im Winter aus dem Vertrag zu lassen.

Für die oben genannten Jackson Martinez 29, Ramires 28, Gervinho 28, Freddy Guarin 29 und Renato Augusto 27 ist es vermutlich der letzte 2-3 Jahresvertrag, der noch ein ordentliches Gehalt einbringt. Danach sind sie altersbedingt kurz vor dem Karriereende. Das hatten wir schon in früheren Jahren mit Clubs in den USA und später in Arabien, was weder dem Spieler, dem Club oder dem Verband irgendetwas eingebracht hätte. USA und Arabien sind so bedeutunglos wie vor 30-40 Jahren. China wird sich da nahtlos einreihen. Und da die USA ganz offensichtlich nichts aus der Zeit um Beckenbauer, Müller und Pele gelernt haben, ist die Wiedergeburt seit etwa 2010 auch eher eine Totgeburt, fürchte ich.

Micha

V.I.P.

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12

Montag, 8. Februar 2016, 14:48

Besser kann man es nicht erläutern, Bolzi. :thumbup:

Ich bin allerdings schon der Meinung, dass für Menschen allgemein der finanzielle Faktor der Hauptgrund für jegliches Handeln ist.
Jeder will immer mehr Geld, egal wieviel er schon hat. Darüber gibt es Studien, die das eindeutig belegen.
Ist im Grunde nichts Verwerfliches dran. So ist der Mensch nun mal gestrickt. Nur solange es auf ehrliche Weise geschieht, natürlich.

Natürlich spielen auch soziale Faktoren, wie Sicherheit, kulturelle Umstände etc. pp. eine Rolle. Dann frage ich mich allerdings, wieso es dann ausgerechnet China sein soll.
Da nimmt man es mit den Menschenrechten nicht so genau und wenn man dort einmal in Schwierigkeiten kommen sollte, landet man schneller im Knast oder auf dem Friedhof, als man schauen kann. Davon sind auch Profifußballer nicht ausgenommen.
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carpe diem, quam minimum credula postero

13

Montag, 8. Februar 2016, 15:54

Kann mich Micha nur anschließen. Viel besser kann man es nicht zusammenfassen. :thumbup:

[...]

China

Kein seriöser Mensch kann ernsthaft einen Wechsel nach China ins Kalkül einplanen. Ich würde keinen Fuß in diesen rechtsfreien Staat setzen. Für kein Geld der Welt. Und schon garnicht, wenn ich zuvor als Fußballer gut verdient habe. Es muss sich also bei den Zugängen um über aller Maßen naive, dumme oder skrupellose Menschen handeln. Ich weiss nicht, wie gierig ein Mensch sein kann, um die Zustände in China nicht sehen zu wollen. Vom sportlichen Wert der Liga mal ganz abgesehen.

Das mehr südamerikanische als europäische Spieler nach China wechseln, liegt wohl im wesentlichen darin begründet, dass die Saison in China kalenderjährlich ausgetragen wird wie eben auch in Südamerika. Europäische Clubs sind schon aufgrund der Saisonsituation eher abgeneigt, Spieler im Winter aus dem Vertrag zu lassen.

[...]

Das man den Spielern eine gewisse Seriösität absprechen kann, da bin ich voll bei Dir, aber eben nur teilweise. Klingt viellecht naiv und man macht es sich damit durchaus auch recht einfach, aber ich denke dass gerade Spieler aus Südamerika oder Afrika doch oft von Ihren Beratern/Agenturen gelenkt werden, daneben eben Ihr oft mieser sozialer Hintergrund vor dem Fußball und die oft großen Familien, die dann von einem "Star" mitdurchgefüttert werden sollen, einer der Hauptgründe sind, dass diese Spieler das Umfeld aus Land und Liga ausblenden bzw. ausblenden lassen und eben doch nochmal groß abkassieren wollen, selbst wenn man noch keine 28+ Jahre, siehe der 50 Mio Teixeira, der noch voll im besten Fußballalter ist, sind.

Zudem ist es doch gerade in Südamerika doch sehr weit verbreitet, dass viele Investoren und Firmen hohe Transferanteile an Fußballern besitzen, was für mich vermutlich ebenfalls eine durchaus tragende Rolle spielen wird. Wie Micha schreibt, normalerweise strebt jeder Mensch nach einer finanziellen Verbesserung und sei es hier der Spieler und somit auch sein Berater/seine Agentur mit einem neuen riesen Vertrag und natürlich auch die Investoren/Firmen, die an diesen Transfers gut mitverdienen und neben den Beratern/Agenturen wohl auch einfach jede Menge dieser Transfers mitvermitteln und diese Spieler - die mMn einfach weniger gefestigt sind als ein Spieler mit gestärktem sozialen Hintergrund - können dann auch fast nur noch JA sagen...

Und um nochmal auf den rechtsfreien Staat China zu kommen, da ist ja selbst nicht mal Europa davon befreit, wenn ich an Russland oder die Ukraine denke...
In diesen beiden Ländern gab es ja vor gut fünf Jahren auch einen Boom an Südamerikanern und Afrikaner, die massenweise nach Moskau, St. Petersburg, Kazan, dieses Maschkala, Donzek oder Kiew gewechselt waren, was ja aber auch immer mehr zu verpuffen scheint (woran der Ukraine-Russland-Konflikt sicher einen tragenden Anteil hat)... Aber dort hat es ja auch keinen Menschen/Spieler so wirklich gestört, da einfach die Aussicht auf mehr Geld und ein besseres Leben inklusive Umfeld doch sehr verblendet hatte...
Aber aufgrund der aktuellen Situation zieht es einen Spieler wohl eher ins "Reich der Mitte" statt in den "Ostblock"...
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14

Montag, 8. Februar 2016, 17:20

Wie Micha schreibt, normalerweise strebt jeder Mensch nach einer finanziellen Verbesserung und sei es hier der Spieler und somit auch sein Berater/seine Agentur mit einem neuen riesen Vertrag und natürlich auch die Investoren/Firmen, die an diesen Transfers gut mitverdienen und neben den Beratern/Agenturen wohl auch einfach jede Menge dieser Transfers mitvermitteln und diese Spieler - die mMn einfach weniger gefestigt sind als ein Spieler mit gestärktem sozialen Hintergrund - können dann auch fast nur noch JA sagen...

Und um nochmal auf den rechtsfreien Staat China zu kommen, da ist ja selbst nicht mal Europa davon befreit, wenn ich an Russland oder die Ukraine denke...
In diesen beiden Ländern gab es ja vor gut fünf Jahren auch einen Boom an Südamerikanern und Afrikaner, die massenweise nach Moskau, St. Petersburg, Kazan, dieses Maschkala, Donzek oder Kiew gewechselt waren, was ja aber auch immer mehr zu verpuffen scheint (woran der Ukraine-Russland-Konflikt sicher einen tragenden Anteil hat)... Aber dort hat es ja auch keinen Menschen/Spieler so wirklich gestört, da einfach die Aussicht auf mehr Geld und ein besseres Leben inklusive Umfeld doch sehr verblendet hatte...
Aber aufgrund der aktuellen Situation zieht es einen Spieler wohl eher ins "Reich der Mitte" statt in den "Ostblock"...
Grundsätzlich stimmt das schon. Es mag im Einzelfall wirklich wirtschaftliche Gründe geben. Auch behaupte ich, dass sich Südländer sehr schnell geschmeichelt fühlen, wenn sie eine Art Vorreiter darstellen sollen und dann alles andere ausblenden. Und ja, Russland und mit Abstrichen Ukraine ist eine sehr ähnliche Situationen (gewesen). Aber trotzdem ... ich finde die Gier nach noch mehr Geld richtig abstoßend. Fußballer dieser Klasse haben das nicht nötig. Vielleicht kann in der Heimat oder in Europa nicht mehr der ganz große Wurf für einen neuen Vertrag gelingen. Aber wir reden ja nicht über eine Dotierung von 1 Mio gegenüber 15 Mio pro Jahr. So schlecht haben die bestimmt nicht verdient und würden es noch weitere Jahre tun, dass der Schritt nach China nicht auch abgelehnt werden könnte. Mich hat mal ein Trainer (vor 30 Jahren) gefragt, ob ich für 1000 DM auf die Hand und 500 DM im Monat den Club (innerhalb der Stadt) wechseln würde. Zwei Ligen höher wäre das gewesen. Bei meinem Stammverein gab es im Vergleich dazu eine Bratwurst und ein Bier nach dem Spiel für lau. Ich habe ihm damals abgesagt "Kauf deinen Jugendlichen neue Bälle und spendiere jedem ein Paar Pöhler. Das ist deutlich sinniger." Natürlich von der Summe kein Vergleich. Und ich lebe/lebte auch nicht vom Fußball. Aber in der Relation ist es das gleiche Prinzip. Am Rande bemerkt ... eine Saison später spielten wir in einer Liga, wir als Aufsteiger, der andere Verein als Absteiger. Im grunde muss natürlich jeder für sich entscheiden, was das richtige ist. Ich finde es eben nur traurig, dass ein paar Scheine mehr den Blick für das wirklich wichtige vernebeln können.

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