Zwergen-Staat mit Riesen-Hoffnung
Der ESC, in luxemburgischen Landen ein eher unbedeutendes Ereignis - jedenfalls bis vor wenigen Jahren. Doch nach dem großen überraschenden Erfolg von Eternal Tango war das Land heiß und konnte die darauf folgende Veranstaltung nicht erwarten. Man versuchte etwas Abwechslung zu bieten und so gab es im Finale der Vorentscheidung einen knappen Sieg für die Ska-Core Band The Disliked gegenüber dem Rap/Hip Hop Duo von Superjams. Doch andere Nationen waren dieser musikalischen Stilrichtung nicht so aufgeschlossen wie man sich erhofft hatte.
Trotz wieder ebenerdiger Erwartungshaltung wird dieses Jahr ein Künstler/in/Gruppe/Band ins Rennen geschickt um das Land hoffentlich wieder bestmöglich zu repräsentieren. Der musikalische Geschmack der Luxemburger Musikszene ähnelt dem Mitteleuropäischen Massenmarkt sehr, aber letztlich findet man in jedem Lied ein klein wenig Heimat.
Dieser Funken Charme muss sich nur in die Ohrmuscheln der anderen Nationen einschleichen um eine entsprechend ordentliche Platzierung im Ranking zu ergattern.
Modernes aus der alten Heimat lautet dieses Jahr das Motto der Nation Luxemburg. Man möchte sich an Schlagworten wie "jung", "frisch" und "neu" orientieren um der Welt zu zeigen: Wir sind hier, überseht und nicht, denn auch wir haben einiges zu bieten wenn ihr genauer hinschaut!
Auf dem ersten Blick mag man denken, dass Luxemburg ja keine große Auswahl bietet, doch bei näherer Betrachtung findet sich ein großer Pool an talentierten und sehr guten Künstlern. Wer den genaueren Blick wagt, wird sich nicht mehr wundern, warum das entscheidende Gremium oft wochenlang für ihre endgültige Auswahl benötigt. Denn unter den vielen guten, die wenigen sehr guten und daraus den Vertreter zu filtern ist alles andere als eine leichte Aufgabe.
Wenn auch vieles auf den ersten Horcher ungewohnt oder gar neudeutsch "strange" wirkt, so erkennt man irgendwann den Einfluss der Heimat und die damit einhergehende sympathische Unterscheidung zum Rest außerhalb des Landes.
Luxemburg verspricht keine große Show, aber eine sympathische Teilnahme und ein offenes Ohr.